Freitag, 22. Juni 2012
Hände über dem Kopf
Nach viel zu langer Pause - Asche auf mein Haupt - nun der erste sinnhafte Beitrag.
Handspiel ist im Fußball bekanntermaßen verboten, das ist einem Jeden bekannt vom vierjährigen Jungen in der Pampersliga bis hin zum greisen Mann, der das Fußballgucken aufgegeben hat, seit Paul Breitner nicht mehr spielt. Aber wohin mit diesen überflüssigen Gliedmaßen?
Blöde Frage, man sieht es doch in ungeliebtem Überfluss vor dem Fernseher sitzend, oder erfährt es als Hobbykicker am eigenen Leib: Man wird festgehalten, zu Boden gedrückt oder im Schlimmstfall landet der Ellenbogen im Gesicht oder einer noch übleren Stelle unterhalb des Bauchnabels.
Im Viertelfinale der Europameisterschaft haben die Portugiesen eine faire Einsatzmethode für die Greiferchen gefunden: Als befänden sie sich in einem Wettbewerb warfen sie ihre Hände vor oder übers Gesicht. Nun ist diese Geste nichts Neues, regelmäßig sieht man sie auf dem auf dem Fußballplatz, doch die Mannschaft von Paulo Bento machte wirklich einen Sport daraus. Nicht nur bei jedem der unzähligen Torabschlüsse gingen die Pranken zum Kopf, auch ein Fehlpass, eine Fehlentscheidung, ja sogar eine glücklich überstandene Szene brachten die Portugiesen zum Gesichthalten. Dabei lasse ich ganz außen vor, dass das Gesicht bei (scheinbar) gefoulten Spielern ohnehin wie ein Magnet auf die Hände zu wirken scheint.
CR7 und Co. machten sich jedenfalls gegenseitig Konkurrenz: Wer hat die Hände am öftesten am Gesicht? Das wird wohl nur die Statistikabteilung wissen! Wer warf sie auf die schönste und theatralischste Weise nach oben? Ohne Choreograf oder Tanztrainer zu sein würde ich klar sagen: Cristiano Ronaldo. Der hat heute sowieso alles abgeräumt: Die meisten Alutreffer (2), die meisten Tore (1), "Man of the Match", da komplettiert der Titel "Schönster Händeüberdenkopfnehmer" den nahezu perfekten Abend. Einen Einfluss auf die Verleihung des Ballon D'Or wird die letzte Auszeichnung wohl nicht haben.
Herzlichen Glückwunsch Portugal. Viel Glück im Halbfinale.

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